Die DACH-Region, bestehend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, stand in der Vergangenheit für ihre starke Wirtschaft und ihren robusten Arbeitsmarkt. Der aktuelle Zustand des Arbeitsmarktes in der D-A-CH-Region unterliegt jedoch einigen bedeutenden Veränderungen und Verschiebungen in der Rekrutierungslandschaft.
Was ist derzeit DIE Herausforderung der Talentakquise in der D-A-CH-Region?
Auch wenn die Wirtschaftsleistung in der D-A-CH Region momentan ungewöhnlich schwächelt, so ist dieser jedoch nicht ohne Herausforderungen im Arbeitsmarkt. Eine der größten Herausforderungen für die Talentakquise in der D-A-CH-Region ist nach wie vor der Fachkräftemangel, dem viele Branchen ausgesetzt sind. Der rasante technologische Fortschritt und die sich verändernde Arbeitswelt haben einen erheblichen Bedarf an Fachkräften mit speziellen Fähigkeiten geschaffen. Es gibt jedoch nur ein begrenztes Angebot an qualifizierten Bewerber*innen, um diese Positionen zu besetzen.
Was ist in?
Technologie und Automatisierung von Rekrutierungsprozessen
Der Fachkräftemangel in der D-A-CH-Region hat direkte Auswirkungen auf die Einstellungsverfahren. Für Unternehmen wird es immer schwieriger, Kandidat*innen mit den richtigen, branchenspezifischen Fähigkeiten und ausreichender Erfahrung für ihre offenen Stellen zu finden. Dies führt zu längeren Einstellungszyklen und einem verstärkten Wettbewerb unter den Arbeitgebern. Viele Unternehmen suchen daher die Hilfe bei einem Partner für die Talentakquise, einen Experten für die Personalbeschaffung oder einen Sourcing-Experten, der sich in Ihrer Branche auskennt und mit Ihrer Unternehmenskultur bestens vertraut ist, um die am besten geeigneten Kandidat*innen für die offenen Stellen zu finden. Diese werden in ihrer Arbeit zumeist unterstützt von Tech Tools, welche bei der Identifikation und Auswahl geeigneter Talente unterstützt.
It’s here to stay: Tech-unterstützte Talentakquise
Wir leben im Zeitalter der tech-unterstützten Talentakquise. Von Bewerber-Tracking-Systemen (ATS) bis hin zu KI-gestützten Rekrutierungstools hat die Technologie die Art und Weise revolutioniert, wie wir Top-Talente identifizieren und anwerben.
In der D-A-CH-Region, wo Präzision und Effizienz geschätzte Tugenden sind, ist der Einsatz von Technologie in Rekrutierungsprozessen nicht nur ein Trend, sondern ein strategischer Imperativ. Unternehmen machen sich daher die Möglichkeiten der Automatisierung zunutze, um jede Phase des Rekrutierungsprozesses zu optimieren.
KI und Automatisierung in der Personalbeschaffung
Laut dem LinkedIn-Bericht 2024 über die Zukunft der Personalbeschaffung wird die generative KI den Personalbeschaffungsprozess erheblich verbessern. 62 % der Personalverantwortlichen sind optimistisch, was die Auswirkungen von KI auf die Personalbeschaffung angeht, und 14 % mehr Personalverantwortliche haben im letzten Jahr KI-Fähigkeiten zu ihren LinkedIn-Profilen hinzugefügt, was zeigt, dass der Einsatz von KI in der Talentakquise schnell wächst. Generative KI vereinfacht Aufgaben wie das Verfassen von Stellenbeschreibungen, steigert so die Produktivität und gibt Personalverantwortlichen die Möglichkeit, sich intensiver und persönlicher mit den passenden Bewerber*innen zu beschäftigen. Diese Verlagerung hin zu KI-gesteuerten Rekrutierungsprozessen bedeutet einen grundlegenden Wandel in der Talentakquise und unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen in der D-A-CH-Region, sich diese Technologien zu eigen zu machen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Was ist out?
Abkehr von traditionellen Einstellungsmetriken
Aus dem LinkedIn 2024 Report geht hervor, dass traditionelle Einstellungskennzahlen wie Time-to-Fill und Akzeptanzquoten als alleinige KPI‘s nicht mehr zeitgemäß sind. Der Schwerpunkt verlagert sich eher auf die Qualität der Einstellungen („quality of hire“), ein Trend, der die sich wandelnden Prioritäten bei der Talentakquise unterstreicht. Daher ist es auch für Recruiter von entscheidender Bedeutung, neue Maßstäbe zur Messung des Recruiting-Erfolgs anzunehmen. Dazu gehört eine genauere Bewertung der Arbeitsleistung der Neueinstellungen, deren Teamfähigkeit sowie „fit“ in die eigene Unternehmenskultur, um zu evaluieren, ob hier das richtige Talent eingestellt wurde.
Weg mit dem Alten: Mühsame manuelle Aufgaben
Vorbei sind die Zeiten mühsamer manueller Aufgaben, die den Einstellungsprozess ins Stocken brachten. Vom manuellen Sortieren von Stapeln von Lebensläufen bis hin zur Durchführung endloser Runden unstrukturierter Interviews - diese veralteten Praktiken verlangsamen den Prozess, verbrauchen wertvolle Zeit und Ressourcen und hindern Recruiter daran, sich auf strategischere Initiativen zu konzentrieren.
In Zeiten, in denen das Gut „Zeit“ ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist, gibt es keinen Platz für Ineffizienz. Manuelle Dateneingabe, sich wiederholende Verwaltungsaufgaben und schwerfälliger Papierkram sind Relikte der Vergangenheit. Innovative Unternehmen ersetzen sie durch agile und automatisierte Lösungen, die wertvolle Zeit freisetzen.
Die Abkehr von veralteten Praktiken schafft Raum für eine Kultur der Innovation und Agilität, die Recruitingprozesse in das digitale Zeitalter katapultiert.
“Embrace the future“: Eine Mischung aus menschlicher Note und technologischer Innovation
Während wir die Weichen für die Zukunft der Personalbeschaffung stellen, ist eines klar: Es ist wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen menschlichem Kontakt und technologischer Innovation zu finden. Während die Automatisierung die Prozesse rationalisiert und die Effizienz steigert, bleibt das menschliche Element unersetzlich, wenn es darum geht, sinnvolle Verbindungen zu den Bewerber*innen herzustellen und darüber hinaus auch eine positive Arbeitgebermarke zu fördern.
Auch wenn es manchmal eine Herausforderung sein kann, so sollten Recruiting-Abtielungen doch die Dualität von Technologie und Menschlichkeit annehmen und die Automatisierung nutzen, um den Faktor Mensch zu ergänzen - nicht zu ersetzen.
Was wird bleiben?
“Skills-Based Hiring“ und interne Mobilität
“Skills-Based Hiring“ und die interne Mobilität werden als erfolgskritische Schlüsselstrategien für den Aufbau der Belegschaft der Zukunft hervorgehoben. Da Unternehmen zunehmend die Anforderungen an den Hochschulabschluss aus den Stellenausschreibungen streichen - ein Trend, der auf LinkedIn zwischen 2019 und 2022 um 36 % zunimmt - liegt die Betonung eindeutig auf den Fähigkeiten und nicht mehr einzig auf der Erfahrung der Talente. Dieser Ansatz vergrößert nicht nur die Talentpools um das Zehnfache, sondern erleichtert auch eine vielfältigere Einstellung, was dem Bedarf an innovativen Lösungen für die Herausforderungen der Talentakquise entgegenkommt. Darüber hinaus können Unternehmen durch die Konzentration auf Weiterbildung und interne Mobilität eventuelle Qualifikationsdefizite ausgleichen und die Mitarbeiterbindung verbessern, was den langfristigen Wert von Investitionen in die Mitarbeiterentwicklung unterstreicht.
Datengestützte Entscheidungsfindung als Richtschnur
Inmitten des stürmischen technologischen Fortschritts bleibt ein Grundsatz konstant: die Bedeutung datengestützter Entscheidungsfindung. In der D-A-CH-Region, die für ihre analytische Gründlichkeit bekannt ist, wissen die Personalverantwortlichen, wie wichtig die Nutzung von Daten für die Entwicklung von Einstellungsstrategien ist.
Von der Verfolgung der wichtigsten Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators, KPIs) bis hin zur Analyse des Engagements der Bewerber*innen dienen Daten als Kompass, um die Recruiting-Aktivitäten in die richtige Richtung zu lenken. Durch die Nutzung von Datenanalyse können Unternehmen Trends erkennen, den künftigen Bedarf an Talenten vorhersagen und ihre Rekrutierungsstrategien mit Präzision verfeinern.
Wohlbefinden und Gesundheit: Ein Top-Attraktivitätsfaktor
Der Wettbewerb unter den D-A-CH-Unternehmen um qualifizierte Talente ist hart. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, legen Personalverantwortliche zunehmend Wert auf Initiativen für Wohlbefinden und Gesundheit („Wellbeing“) als Teil ihrer Leistungspakete. Dieser Wandel spiegelt das wachsende Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen dem Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen, ihrem Engagement und ihrer Produktivität wider. Durch das Angebot einer umfassenden Krankenversicherung, flexibler Arbeitsregelungen und des Zugangs zu Ressourcen für die psychische Gesundheit zeigen Unternehmen ihr Engagement für das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter, was nicht nur Top-Talente anzieht, sondern auch die Loyalität und Bindung der bestehenden Belegschaft fördert. Dieser strategische Einsatz von „Wellbeing-Programmen“ positioniert Unternehmen als attraktive Arbeitgeber, die in der Lage sind, in der dynamischen Talentlandschaft effektiv zu konkurrieren.
Vielfalt, Gleichberechtigung und Eingliederung für bessere Innovation
Einer der wichtigsten Rekrutierungstrends, der im Blickfeld bleibt, ist die verstärkte Konzentration auf DE&I-Initiativen („Diversity, Equity and Inclusion“). Auch die Unternehmen in der D-A-CH-Region haben erkannt, wie wichtig der Aufbau vielfältiger Teams ist, und bemühen sich aktiv darum, Kandidat*innen mit unterschiedlichem Hintergrund und unterschiedlichen Perspektiven zu gewinnen. Sie wissen, dass die Nutzung der vielfältigen menschlichen Erfahrungen ihre Unternehmenskultur stärker, anpassungsfähiger und innovativer machen wird.
Zum Schluss
Lassen Sie sich von den neuen Trends in der Talentgewinnung nicht abhängen. Handeln Sie jetzt, um die Zukunft Ihres Unternehmens zu gestalten.
Wenn Sie einige der oben genannten Praktiken auf Ihre Talentstrategie anwenden möchten, sind wir gerne bereit, den Wandel zu begleiten und Ihnen unsere umfassende Erfahrung in der Personalbeschaffung zur Verfügung zu stellen.